Genderei: Die Gottesmutter

Muslime verehren Maria, die Mutter Jesu, wie keine andere Frau im Koran. Und doch wehren sie sich gegen den Gedanken einer Mutter Gottes: Sie wenden ein, Gott könne keine Mutter haben, denn er sei der Schöpfer Allens, also als Urgrund logischerweise ohne Mutter. Sie verstehen Marias Mutterschaft natürlich, vielleicht wird man sogar biologistisch dazu sagen wollen. Auch die Kirche verehrt Maria in besonderer Weise, doch beten wir sie nicht an, sondern erflehen Ihre Fürbitte und Fürsprache bei Gott, wissend, dass der Sohn die Bitten seiner Mutter ebenso natürlich wohlwollend aufnimmt.

Es macht Sinn, zwischen den Wortausdrücken Mutter Gottes und Gottesmutter zu unterscheiden. Marias Reinheit, keineswegs nicht allein in sexueller Hinsicht zu verstehen, sondern vor allem im Gehorsam und in der reinen Offenheit für das ganz Gute, das Heilbringende und den Heilsbringer, zeigt über die menschliche Dimension hinaus. Diese Reinheit ist die Gottesmutter, aus diesem Geist schuf Gott eine heile Welt. Es kommt ihr, Maria, diese Rolle zu, sie ist nicht die körperliche Mutter Gottes. Und dieses Gender-Ei ist somit in die Welt gekommen, nicht biologistisch, sondern dem Geiste und dem Sollen nach, aus dem alles Sein ist. So mag die Kirche, so mögen wir, Christen, Römer und Katholiken einen wahren Zugang zum Gendergedanken finden. Frohe Ostern!

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